Nordost Friesland und Wattenmeer

Die Landschaft

Nordost Friesland ist eine Region, in der die Landschaft noch die Sprache der Geschichte spricht. Über Jahrhunderte hinweg kämpften die Menschen hier gegen das Meer. Davon zeugen die zahllosen Warften, künstliche Wohnhügel, auf denen seit der Eisenzeit Menschen lebten, lange bevor es Deiche gab. Die alten Warftendörfer, oft um eine mittelalterliche Kirche gebaut, liegen wie Orientierungspunkte verstreut in der weiten Lehmlandschaft. Die Region ist geprägt von Schilffeldern, blühenden Wiesen, stattlichen Bauernhöfen, plätschernden Kanälen und einem fast ununterbrochenen Horizont. Reine Seeluft weht von den Deichen in das einzigartige Warftenland hinein. In der Ferne erheben sich die Wattküste und die Salzwiesen. Eine raue, salzige Naturlandschaft voller Vögel und vom Rhythmus der Gezeiten bestimmt.

Das Wattenmeer ist eines der einzigartigsten Naturgebiete der Welt und steht seit 2009 auf der UNESCO-Welterbeliste. Dieses weite Gebiet entlang der Küsten der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks bildet das größte Gezeitensystem der Welt, das weitgehend ungestört funktioniert. Von den Deichen aus eröffnet sich ein spektakulärer Blick auf eine dynamische Landschaft aus Schlickflächen, Sandbänken, Prielen, Salzwiesen und Seegraswiesen, die sich ständig mit dem Rhythmus von Ebbe und Flut verändert. Dieser Rhythmus bestimmt das Leben von Millionen Zugvögeln, Fischen, Krebstieren und Seehunden. Jedes Jahr nutzen etwa zehn bis zwölf Millionen Vögel das Wattenmeer als Rastplatz auf ihrer beeindruckenden Reise vom arktischen Raum nach Afrika.